Füreinander-Miteinander in Amtzell:
Gesprächsangebot des Amtzeller Arbeitskreises Asyl wird von Geflüchteten in Korb gerne angenommen
Integration braucht einen langen Atem und die Herausforderungen verändern sich im Laufe der Zeit. Diese Erfahrung machen die meisten Helferkreise der Region so auch der AK Asyl in Amtzell. Begegnungen und Gespräche rund
um das Fußballturnier der Flüchtlingsmannschaften im Sommer 2019 waren den Amtzellern Anlass ihr Engagement zu überdenken und neue Schwerpunkte zu setzen.
Während viele Geflüchtete inzwischen im Dorfleben und in der Arbeitswelt bestens angekommen sind, bereitet die Situation in der Unterkunft im abgelegen en Korb nach wie vor große Sorgen. So versuchen die Helfer inzwischen einmal im Monat bei Kaffee und Kuchen mit den Bewohnern ins Gespräch zu kommen, ihre Anliegen aufzunehmen, Kontakte zum Beispiel zur Gemeindeverwaltung herzustellen und nach Lösungen zu suchen.
Dass dieses Angebot ankommt, zeigte sich beim zweiten Treffen, zu dem der Arbeitskreis auf Samstag , den 25. Januar, eingeladen hatte: Mehr als die Hälfte der Bewohner der Unterkunft gesellten sich zur Kaffeerunde im Gemeinschaftsraum. Gekommen war auch Jochen Bühler, der als Sozialarbeiter an zwei Nachmittagen in der Woche in Korb vor Ort ist.
Von den derzeit 24 Bewohnern sind inzwischen 20 berufstätig und somit finanziell unabhängig. Eine Wohnung „draußen“ zu finden, scheint dennoch fast unmöglich zu sein. Umso ärgerlicher sind für die jungen Männer die in Amtzell vergleichsweise sehr hohen Mietkosten in der Gemeinschaftsunterkunft, das wurde in den Gesprächen sehr deutlich. Gemeinsam versuchten Helfer und Bewohner Vorschläge für eine gerechte und angemessene Kostenberechnung zu erarbeiten. Diese Überlegungen sollen möglichst bald mit der Gemeindeverwaltung besprochen werden.
Demnächst müssen fünf weitere, vom Landkreis zugewiesene Geflüchtete in Korb untergebracht werden. Das bedeutet, dass dann noch mehr Zimmer doppelt und dreifach belegt werden dies bei pro Person gleichbleibend hohen Mietkosten. Dass dadurch der Unmut der Bewohner weiter wächst, findet bei den ehrenamtlichen Helfern durchaus Verständnis und macht deutlich, dass dringend Handlungsbedarf besteht.
Hingegen konnten Probleme, die beim ersten Treffen im Dezember zur Sprache gekommen waren, inzwischen gelöst oder zumindest angegangen werden. So hat die Gemeindeverwaltung verschließbare Plastikboxen für die Lagerung von Lebensmitteln besorgt. Sie wurden am Samstag an die Bewohner verteilt und sollen verhindern, dass es zu einem Schädlingsbefall kommt. Auch Regale, die in den Küchen für Ordnung sorgen sollen, hat die Gemeindeverwaltung inzwischen angeschafft. Sie sollen demnächst zusammen mit den Bewohnern aufgestellt werden.
Noch immer nicht gelöst ist allerdings das Dauerthema WLAN. Drei Jahre nach dem Bezug der Unterkunft ist noch keine für alle Bewohner befriedigende Lösung in Sicht. Auch darum möchten sich die Ehrenamtlichen des AK Asyl en sich die zeitnah kümmern.
Nicht aufgeben wollen sie auch bei allen Schwierigkeiten die Suche nach adäquaten Wohnungen der Arbeitskreis Asyl freut sich sehr, wenn hier über den Verein F üreinander Miteinander aus der Bevölkerung Hilfe kommt!
Das Glück im Amtzell ein Zimmer zu finden hatte dagegen ein junger Syrer, der nun seine Landsleute in Korb in allerlei Anliegen tatkräftig unterstützt. Er sorgte am Samstag mit einer kabarettreifen Erläuterung im besten Schwäbisch für große Erheiterung. Sein humoristischer Beitrag zum WLAN Drama endete mit den Worten: „Des ka doch id sei, dass ma des id nakriegt! Heimatland!!!“